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Darmspiegelung mit einer Minikamera

Moderne Koloskopie

Miniaturisierung erreicht langsam auch die Medizintechnik. Das, was noch vor Jahren als reine Wissenschaftsfiktion in den Spielfilmen als mögliche Zukunft vorgestellt wurde, ist seit 2011 auch für gesetzlich versicherte als Kassenleistung zu haben. So können zum Beispiel Patienten, die hohes Risiko für Darmkrebs haben, sich von Innen mit einer Minikamera in Pillenform untersuchen lassen.

Die Pillenkamera wiegt lediglich vier Gramm. Die Kamera wird wie ein Medikament geschluckt und wandert allein durch die Bewegung der Verdauungsorgane angetrieben – die so genannte Peristaltik – bis zum Darmausgang. Dabei übermittelt die Videokapsel kontinuierlich Bilder hoher Qualität an einen Computer. Der Arzt kann so den Darm des Patienten in Echtzeit untersuchen. Eine anstrengende und unangenehme Darmspiegelung der herkömmlichen Art kann so in vielen Fällen vermieden werden.

Auch bei Untersuchung des Magens und des Dünndarms kann die neue Minikamera Fortschritte in der Diagnostik bringen. Denn gerade der Dünndarm ist mit einem herkömmlichen Video-Koloskop, das an einer Leitung hängt, nur unzureichend einzusehen.

Gerade der Dünndarm ist – als Sitz des Darmhirns – für viele Leiden des Verdauungstraktes verantwortlich. Und gerade dieser Bereich ist mit einem Koloskop nur unzureichend zu untersuchen. Der Dünndarm ist fast vier Meter lang und mit seinen viele Windungen eine Herausforderung bei der Diagnose. Trotz der großen Länge des Dünndarms wird der Speisebrei allein durch die Eigenbewegung des Darms innerhalb von drei Stunden von einem Ende zum anderen geschleust. Und so lange dauert auch die Untersuchung des Dünndarms mit der Videokapsel.

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